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Blogeintrag

Im Hallenbad

… da der Sommer im Norden vorbei war, verbrachte ich mit meinem Patenkind und seinem kleinen Bruder einen Nachmittag im Hallenbad. Erlebnis-Therme um genau zu sein. Das letzte Mal verschlug es mich vor ca. 15 Jahren in diese Erlebnis-Therme aber die Kinder wollten da unbedingt mal hin und unbedingt mit mir. Unbedingt vielen Dank, liebe Zeitungswerbung! Und es war ein Erlebnis. Vom grapschenden Fremd-Kind bis hin zu matschigen Pommes war an diesem Tag alles dabei und ich habe es wirklich sehr genossen – mehr oder weniger.

Am Anfang wurden wir nicht nach Eintrittsgeld gefragt, nein, wir bekamen alle einen Schlüssel in Form einer Uhr. Wie modern! Dies war gleichzeitig Zeitmesser, Schlüssel und Ausgangsticket. Eigentlich noch ganz tricky, denn es wird nach der Dauer des Aufenthalts abgerechnet. Und wie schnell vergisst man bitte die Zeit wenn zwei wasserbegeisterte Jungs mit ihren fast schon tollpatschigen Kunststückchen um einen herumtollen?

Im mediterranen Ambiente der Umkleidekabinen machte sich sofort Urlaubsstimmung breit. Ok. Das ein oder andere Geschrei der kleinen Kinder versuchte ich auszublenden.

In der Erlebnis Landschaft angekommen wurde ich doch sehr zum Positiven überrascht. Ein übergrosser Whirlpool mit Regenwald-Abteil, Wasserfall und Stromschnellen erwarteten uns. Ein leichter Schwimmbadgeruch stieg uns in die Nase. Ich denke ich muss hier nicht erklären wie der typisch vermeintliche Chlorgeruch entsteht, oder? Ihr habt doch sicher alle Galileo gesehen??? (Iiiigitt…)

Mein Patenkind, acht, und sein kleiner Bruder, sechs, erfreuten sich an der Patentante. Die rutschte nämlich beim ersten Schritt gleich mal aus und landete mit einem riesen Platsch im warmen Wasser, zum Glück nicht auf den ebenfalls mediterranen Fliesen. Keine 5 Minuten da und mich kannten schon alle, dank den Ferien war das Bad auch ausreichend gut besucht – Grossartig. Abtauchen war angesagt. Natürlich mit offenen Augen, so wie ich es als Kind gelernt hatte. Nur leider vergass ich, dass ich inzwischen Kontaktlinsen trug und prompt war der restliche Nachmittag eine eher „verschwommene“ Angelegenheit. Anyway…
Der Monster-Sprudel hat uns am meisten Spass gemacht. Ich glaub ich habe selten so viel Wasser geschluckt wie da.
Der Kleine konnte sich selbst gar nicht über Wasser halten und der Grosse verschätzte sich beim Tauchen und stiess mit einem anderen Kopf zusammen. Aber als gute Patentante und Hobby-Rettungsschwimmer hat man ja immer ein Auge auf jedes Kind und manchmal noch mehr auf Fremd-Kinder. Vor allem wenn einem die fremden Kinder nicht mehr von der Pelle rücken. So ein kleiner Knirps, vielleicht gerade mal Vier oder Fünf vergnügte sich immer in unserer Nähe. Am Rand sitzend grapschte er zu und im nächsten Moment ein Schrei „JAN-PHILIPP!!!“ Ehm? Ja, Jan-Philipp hatte zugekniffen, direkt in meinen Bauchspeck. So richtig doll. Ich hätte ihm am liebsten eine gefeuert! Aber dann war ich mir sicher, dass „Jan-Philipp“ mit seinem Namen und seiner Mutter schon genug gestraft wäre und ich beliess es bei einem drohenden Blick Richtung Kind und einem entspannten „Ist-schon-gut-Blick“ zur Mutter.

Nach dem Baden gibt es Pommes. Das war schon immer so und eigentlich das Beste am Schwimmen. Pommes und manchmal noch ein Eis. Natürlich gab es beides und zwar für alle. Mein Vorschlag zu McDo zu fahren war ok aber nicht das was die Kinder sich vorstellten. Welches Kind mag denn kein McDo? Ich war verwirrt aber sie präsentierten einen Gegenvorschlag. Ein nahegelegenes Möbelhaus mit ganz gutem Restaurant (Self-Service). „Die Pommes sind hier so lecker.“ hörte ich die Jungs noch sagen als es schon klirrte und ich im Stillen nur dachte ‚Lass es bitte keinen unserer Teller sein!‘ Und ja, das war mein kleiner Sieg des Tages als ich Jan-Philipp dabei zuschauen durfte wie er versuchte, die auf dem Boden gelandeten Pommes mit seinen Tritten zu töten als gäbe es kein morgen… „JAAAN-PHILIPPPPP!!!“

In diesem Sinne

Katrin

(2014)