Jugendsünden… kennt jeder, hat jeder irgendwann mal hinter sich gebracht, manche schlimmer, manche harmlos…
Von einem geklauten Kaugummi über Eier an Hauswände werfen, an einer Sitzdemo teilnehmen oder mit dem einen Typen rumknutschen, den man gar nicht toll findet.
Die meisten wirklich harmlos und, zumindest im Nachhinein, extremst lustig.
So sassen wir letztens beim Feierabenddrink und quatschten über alte Zeiten (nein, ich bin noch keine 70, aber auch mit Mitte 30 hat man schon eine Vergangenheit ;))
Von Sex mit dem Ex und komischen Beziehungsdramen, d.h. wer sich wie, wann und wo und vor allem warum in eine Dramaqueen verwandelt hat (nicht immer nur die Frau, um das mal klar zu stellen), wer sich verbiegen liess und das nie wieder, never ever, tun würde und über die doch eigentlich bekloppten eigenen Ansichten „damals“, kamen irgendwie alle Themen auf den Tisch.
Unter anderem „Kiffen“, das gehörte damals einfach dazu. Kiffen die Jugendlichen heute noch? Und sagt man noch „kiffen“? Bei uns hiess es ja nur „was rauchen“ nicht zu verwechseln mit „eine rauchen“, das waren nämlich Zigaretten. Gekifft haben ja nur die, aus unserer Sicht, sozialen Härtefälle, die Nieten in der Schule, die „Nur-manchmal-Coolen“, eben dann wenn man selber mal wieder was rauchen wollte. Alle anderen „Coolen“ haben mal wieder „was geraucht“. Und komischerweise haben diese „Nieten“ sich ein goldenes Näschen mit uns ach so „Coolen“ verdient. Naja, man hat einfach verzweifelt versucht irgendwie anders cool zu sein – ich kann immer wieder drüber lachen.
Auch ganz super waren die selbstgemachten Kekse oder Kuchen (heute sagt man neudeutsch Cookies und Spacecake, das war aber damals noch nicht so verbreitet, vor allem nicht auf’m Dorf). Ich frag mich bis heute ob unsere Eltern eigentlich im Nachhinein nie was gerochen haben, wenn mal wieder so ein Spacecake im Ofen war??? Oder ob sie selbst gern probiert hätten oder sogar haben??? Who knows…
Ich selbst hatte mal eine Begegnung mit einer Wand, die immer näher auf mich zu kam (gaaaanz langsam versteht sich) und mich zu erdrücken drohte und dann auch noch tausende Krabbelviecher, die eben aus dieser sich bewegenden Wand krabbelten, gekoppelt mit Herzrasen und einer gewissen Portion Todesangst war das wohl mein übelster Trip.
Finger weg von Drogen! Im Ernst jetzt!
Allerdings überwogen die Lachflashs dann doch eindeutig – also die paar mal, die ich so was ausprobiert hab (ich war ja ein Bilderbuch-Teenie – also so nennt man doch die rebellischen und aufmüpfigen Rotzgören, oder? ;)). Ich habe Farben gesehen, die ich nicht benennen konnte und Stimmen gehört, die meiner Meinung nach nicht von dieser Welt waren. Ja! Es war lustig. Und ich würde es wieder genauso machen. Und jetzt noch mal: Finger weg von Drogen!
Wie sich herausstellte war ich nicht allein mit meinen Erfahrungen… In „ich-kann-tote-Menschen-sehen-Manier“ meinte die Kollegin: ‚Das eine mal dachte ich, ich kann in die Zukunft sehen‘ und lachte los ‚kurz danach war ich der festen Überzeugung die Gefühle aller Anwesenden zu spüren‘
Wir lachten beide! Und ich stellte mir so eine Räucherhöhle vor, in der ein paar Junkers und Bruce Willis sitzen und sich gegenseitig total stoned die Zukunft voraussagen, frei nach dem Motto ‚Alter, ich weiss, dass Du mal berühmt wirst!‘
Und auch wenn es nicht zum Berühmt werden gereicht hat, war es das alles wert! Allein zu wissen, dass man vielleicht doch lieber die Finger von gewissen Dingen lässt, wie mit dem Typen rumknutschen, den man eigentlich gar nicht toll findet.
In diesem Sinne
Probiert euch aus!
Katrin