Heute ist nicht mein Tag. Es liegt nicht am Wochentag an sich, denn der Mittwoch gefällt mir grundsätzlich mal sehr gut, aber heute hätte auch gefühlt Montag sein können.
Es fing mit „Schock-Aufstehen“ an, soll heissen, dass ich beim Aufwachen und Erkennen der Urzeit auf einmal hellwach war und leider realisiert habe, dass es schon viel zu spät war zum pünktlich sein – Schock! Die sonst so ausgiebige Dusche wurde verkürzt – meine Laune dementsprechend verschlechtert.
Beim Mascara auftragen wäre ich dann fast erstickt – kennt ihr doch, oder? Ich halte immer die Luft an, schon automatisch wenn die Mascara Bürste in Richtung Wimpern kommt und wenn die Farbe dann nicht so an den Wimpern hängen bleibt wie man will, kann das zu unbeabsichtigter Sauerstoffeinschränkung führen. Naja, ich hab’s dann doch überlebt. Musste dann mit meinen frisch getuschten Wimpern niesen. Ok, stellt euch dass kurz vor (Info am Rande: man kann nicht mit offenen Augen niesen!) Also heute Morgen, sowieso schon spät dran, Make-up Runde 2.
Aus der Tür gestürmt, Treppe runter, Treppe wieder hoch (3. Stock), Badge vergessen – diesmal vorm Runtergehen gecheckt ob ich alles habe. Check!
In dem Quartier in dem ich wohne, gibt es nicht so viele Parkplätze. Eigentlich kein Problem wenn der Besuch vom Nachbarn dann mal vor meiner Garage steht, die sagen auch immer bescheid. Leider verirrt sich so mancher Monteur, Lieferant, Gärtner oder sonst irgendwelche Lieferwagen gerne mal direkt vor meine Garage – heute Morgen war es ein Heizungs-Typ. Der arme Azubi musste auf dem Beifahrersitz warten. Ich erklärte ihm, dass ich aus der Garage raus müsste, aber er grinste mich nur an und versuchte mir in gebrochenem Deutsch zu erklären „Chef kommt gleich“. Aber weit und breit keiner zu sehen. So stampfe ich, inzwischen ziemlich angefressen, zum Nachbarshaus und wollte gerade an allen 6 Türklingeln sturmklingeln, als auch schon drei stattliche Herren die Tür öffneten, mich angrinsten und mir frecher Weise einen schönen guten Morgen wünschten.
„FUCK YOU ALL! Ich hab verpennt, und komm nicht aus der Garage raus weil dein scheiss Lieferwagen davor steht“ dachte ich „Guten Morgen, gehört Ihnen der Lieferwagen da unten? Könnten Sie bitte weg fahren, ich muss dringend weg!“ sagte ich.
Und so fuhr ich los. auf die Autobahn. Stau! Mit dem Kopf auf dem Lenkrad hämmernd, bereute ich, dass ich nicht einfach liegengeblieben bin.
Ok. Ich drehte die Musik auf. Das hilft immer. Atmete dreimal tief durch und sagte zu mir „Alles wird gut! Es ist kein Problem! Du hast keine wichtigen Termine! Come down!“ Ich drehte die Musik noch etwas lauter.
Am Abend im Schwimmbad wäre ich dann fast ertrunken. Ok ok, das ist jetzt übertrieben aber ich habe eine riesen Portion Wasser geschluckt und ich weiss nicht mal warum. Ich kann eigentlich gut schwimmen. Keine Ahnung wer da heute etwas gegen mich hatte. Beim Verlassen des Schwimmbads hab ich dann noch schön eine Tür mit meinem Fuss mitgenommen. AUA! Zum Glück nichts gebrochen.
Ich fluchte vor mich hin „Verdammt. Heute ist einfach nicht mein Tag!“ Mein, mir eigentlich sympathischer, Bademeister konnte sich sein Lachen nicht verkneifen.
Auf dem Rückweg ist mir fast noch einer reingefahren, weil seine Ampel schon dunkel-dunkel-orange anzeigte…
Und jetzt geh ich lieber ins Bett und freue mich irgendwie auf morgen – es kann nur besser werden!
Gute Nacht
Katrin